Ohne Zweifel ist der Waldulmer Brenner Theo Künstel, 72, eine herausragende Gestalt in der Szene.

Vor 50 Jahren hat er sich fürs Brennen entschieden und nicht für den Wein. Zwar ist er kein ausgebildeter Brenner mit Diplom, aber er bildet sich stetig fort und ist mit jeder Faser neugierig. „Man muss sich immer wieder neu erfinden“, sagt er. Theo Künstel hat längst das gängige Sortiment verlassen. Er lagert Kirschwasser in Eichenholz und macht so aus einem Brand einen Brandy. 


Brennerei Künstel

Pfaffenbach 6, Kappelrodeck-Waldulm, Deutschland


Alte Sorten wie die kleine Bergbirne oder die Hanauer Gewürzbirne sind bei ihm hoch angesehen. Seine Brände finden überregional Beachtung, wurden zigfach prämiert und sogar Journalisten aus Paris waren schon bei ihm auf dem Hof – wegen seines Klassikers, dem Kirschwasser, das dieses Jahr einen Ehrenpreis erhielt. Mehr als 40 Produkte hat der kleine Familienbetrieb, der mittlerweile von Tochter Elke Stockinger geführt wird, deren Mann Heinz den Whisky macht.  Elkes und Heinz’ Sohn Jonas hat angekündigt, dass er auch einsteigen will. Zuerst lernt er aber noch den Winzer. Man merkt: Bei den Künstels lodert die Flamme unterm Kessel genauso wie die Flamme der Leidenschaft fürs Brennen, wie das neueste Destillat, eine im Sherryfass gereifte Mirabelle beweist. 

  „MAN MUSS SICH IMMER WIEDER NEU ERFINDEN“

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