Die klassische Brenner-Vita kann Lutz Weide nicht bieten.

In seine Familie gab es weder Brennrecht noch Streuobst, dies alles kam durch den Kauf eines alten Hauses samt dazugehöriger Obstwiese. Ist aber auch egal, denn längst zählt der Ottenheimer auch so zu den Aushängeschildern seiner Zunft am Oberrhein. Inzwischen pflegt der Autodidakt – mittlerweile auch geprüfter Brennmeister und ausgebildeter Baumwart  – nicht nur 19 Streuobstwiesen und brennt aus deren Früchten seltene Kernobstbrände – er setzt sich auch politisch für den Erhalt und die Pflege ein. „Die Wiesen geben uns so viel, das dürfen wir nicht einfach herschenken“, sagt Lutz. Und damit meint er sowohl die alten Mostbirnen- und Apfelsorten, die neben vielen Klassikern sortenrein in seinem Brennkessel landen, als auch das dazugehörige Ökoystem. 


Brennerei Südstraße

Südstraße 1, 77963 Schwanau, Deutschland


Doch auch wenn Lutz’ Herz vor allem für seine Obstwiesen rund um Odne (so nennt sich Ottenheim auf Badisch) schlägt – mit seiner Neugier und seinem gewachsenen Wissen wagt er sich schon länger auch an Klassiker von anderswo. In seiner siebdestillierten Southstreet-Serie gibt es etwa nicht nur Gin, sondern auch Pflaumen-Gin (auch da eben wieder mit kleiner Reminiszenz an die heimische Obstbautradition), sowie einen eichenfassgelagerten Kümmelgeist oder einen erfrischenden Anis. Zurzeit tüftelt Lutz an einem Genever, dem Ur-Gin aus den Niederlanden. „Der wird lecker“, verspricht der Brenner.

  „STREUOBST GIBT UNS SO VIEL, DIESES ERBE GILT ES ZU SCHÜTZEN“

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